Samen, Saaten und Getreide zu keimen geht ganz einfach und liefert deinem Körper eine extra Portion Mikronährstoffe. In diesem Artikel erfährst du alles über Buchweizen – warum er so gesund ist, wie du ihn keimst und am Ende wartet noch ein leckeres Rezept auf dich.
ZÜCHTE DEIN EIGENES SUPERFOOD
Hast du schon mal Körner, Samen oder Saaten gekeimt? Es geht ganz einfach und durch das Keimen züchtest du dir dein eigenes Superfood heran. In diesem Artikel geht es um eines meiner Lieblings-Pseudogetreide: Buchweizen. Ich erkläre, warum es gesund ist, auch mal auf Weizen zu verzichten, selbst wenn du keine Glutenunverträglichkeit hast und du bekommst eine genaue Anleitung, wie du Buchweizen ganz einfach zum Keimen bringst und dir so ein wahres Superfood heran züchtest.
VORTEILE DES KEIMENS
Sprossen jeglicher Art sind reine Nährstoffbomben. Sie bringen Frische in jedes Gericht und sind super gesund. Viele Vitamine und Enzyme werden erst während des Keimvorgangs gebildet, so dass Sprossen einen sehr hohen Gehalt an Vitamin A, B, C, Kalzium, Magnesium, pflanzlichen Hormonen, sekundären Pflanzenstoffen u. a. haben. Kohlenhydrate und Proteine werden während des Keimens so umgewandelt, dass sie für uns leichter zu verdauen sind und die Nährstoffe im Darm besser aufgenommen werden können. Wahre Kraftpakete also.
Eine gesunde und vitalstoffreiche Ernährung trägt zu einem hormonellen Gleichgewicht bei.
BUCHWEIZEN – WIESO, WESHALB, WARUM?
Buchweizen ist einfach mega gesund (insbesondere gekeimt) und hat mit dem herkömmlichen Weizen oder anderen Getreidearten nichts zu tun. Er ist ein Knöterichgewächs (wie z. B. Rhabarber) und ist frei von Gluten und Weizen-Lektin.
Lektine sind Proteine, die sich über die Blutbahn mit roten Blutkörperchen verbinden und so das Blut dickflüssiger machen können.
„Dickes Blut“ führt zu Durchblutungsstörungen, Thrombosen und erhöht das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Weizenlektine können sich auch negativ auf die Darmflora auswirken. Sie fördern die Entstehung von chronischen Entzündungsprozessen, die die Darmflora irritieren und zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmschleimhaut führen können. Was wiederum Autoimmunerkrankungen hervorrufen kann.
- Buchweizen liefert Eiweiß
- schützt die Leber
- reguliert den Cholesterinspiegel
- senkt den Blutzuckerspiegel
- beugt Krampfadern vor
Buchweizen ist deutlich reicher an hochwertigen Nähr- und Vitalstoffen als übliche Getreidearten. Er liefert alle acht essentiellen Aminosäuren, die der Körper Dank eines günstigen Aminosäureprofils gut verwerten kann, so dass Buchweizen den Eiweissbedarf besser deckt, als herkömmliches Getreide.
Buchweizen enthält außerdem Rutin, eine Substanz mit vielfältigen Wirkungen. In einer Studie mit dem Extrakt aus gekeimtem Buchweizen zeigte sich, dass dieser oxidative Schäden in den Blutgefässwänden reduzieren konnte und infolgedessen bestehender Bluthochdruck sank.
Rutin ist auch der Grund dafür, dass Buchweizen bei Krampfadern oder verhärteten Arterien helfen kann. Es stärkt die Blutgefäss- und Kapillarwände – Krampfadern und auch Hämorrhoiden wird so vorgebeugt.
In Buchweizen sind zudem Ballaststoffe und Lezithin enthalten. Ballaststoffe sind hilfreich bei der Regulierung des Blutzucker- und Cholesterinspiegels. Lezithin ist ein wichtiger Nährstoff für Leber und Gehirnzellen.
Fehlt Lezithin im Körper, können die Leberzellen nicht mehr richtig arbeiten. Was die Leber im Körper alles bewerkstelligt und welchen Einfluss die Leber auf das Hormonsystem hat, kannst du hier nachlesen.
Auch auf die Hirnaktivität soll sich Lezithin positiv auswirken. Es wird vermutet, dass der regelmässige Verzehr von lezithinhaltigen Nahrungsmitteln vorbeugend gegen Angstgefühle, Depressionen und mentale Erschöpfung wirken sowie die geistige Leistungsfähigkeit verbessern kann.
WARUM KEIMEN?
Buchweizen keimen zu lassen, erhöht den Vitalstoffgehalt dieser kleinen nahrhaften Körnchen. B-Vitamine und reichlich Vitamin E sowie die Mineralstoffe Magnesium, Kalzium, Kalium, Eisen, Selen und Kieselsäure sind in nennenswerten Mengen zu finden. Durch’s Keimen erreichen wir eine höhere Bioverfügbarkeit und die Buchweizen-Proteine werden leicht verdaulich. Gekeimter Buchweizen ist außerdem besonderen reich an Coenzym Q10.
Gekeimter Buchweizen enthält weniger Stärke, als ungekeimter – somit wird er zu einem basischen Lebensmittel. Die Keimlinge lassen sich vielseitig einsetzen. Sie können sowohl in Brote, Bratlinge und andere gekochte Speisen gemischt oder einfach roh gegessen werden und auch im Porrigde, Müsli oder als Salattopping sind sie total lecker.
KEIMEN, SO GEHT’S
Buchweizen lässt sich besonders einfach keimen. Wenn du noch nie gekeimt hast, ist es das perfekte Korn, um damit zu beginnen. Zum Keimen benötigst du ein Keimglas. Das kannst du dir selber basteln oder kaufen. Ich liebe die stylischen Gläser von Eschenfelder.
Der Keimprozess dauert etwa 24 – 36 Stunden.
Eine Tasse Buchweizen ins Keimglas geben und die doppelte bis dreifache Menge Wasser hinzufügen.
Das Ganze noch mal gut durchmischen und für 2 – 3 Stunden einweichen lassen. Im Anschluss das Einweichwasser wegschütten.
Den Buchweizen noch einmal spülen und das Glas kopfüber in den Keimglasbehälter stellen.
Der Buchweizen sollte zwei- bis dreimal am Tag gründlich mit kaltem Wasser gespült werden.
Schnell entwickelt sich ein kleiner brauner Punkt auf dem Buchweizenkorn, aus dem dann schon bald eine kleine Sprosse keimt.
Die Sprosse wird schnell größer und der gekeimte Buchweizen ist ready to eat. Er sollte bis zum Verzehr weiterhin zwei- bis dreimal am Tag gespült werden und nicht direkt in der Sonne stehen.
Wenn du den Keimprozess beenden möchtest, stelle das Keimglas einfach in den Kühlschrank. Es sollte weiterhin regelmäßig gespült und bald verzehrt werden.
Rezept: Gekeimter Buchweizen mit Himbeeren & Kokosflocken
Du brauchst:
- eine kleine Schale gekeimten Buchweizen
- 1 – 2 EL Joghurt deiner Wahl
- Himbeeren oder Obst deiner Wahl
- Kokosflocken
- Prise Zimt
- Prise Vanille
- Prise Kardamom
Den gekeimten Buchweizen in eine Schale geben und mit Gewürzen verrühren und Joghurt verrühren. Mit Obst und Kokosflocken garnieren, fertig! Du kannst das Ganze auch noch mit einem Nuss- oder Saaten-Topping abrunden.
3 Kommentare zu „Gekeimter Buchweizen – ein wahres Superfood! Mit Keimanleitung & Rezept“
Pingback: Buchweizen-Kurkuma-Pancakes mit Blaubeeren
…..behalten die gekeimten Buchweizen ihre Nährstoffe beim Dörren?
Vielen Dank im Voraus
Hallo liebe Birgit, ein Teil der Nährstoffe geht leider verloren, wenn wir die gekeimten Buchweizen dörren oder erwärmen, aber nicht alle. Ich mache mir aus den gekeimten Buchweizen gerade in den kälteren Monaten super gerne ein Porridge oder nutze gekeimte Linsen für Eintöpfe. Viele liebe Grüße!