Menstruationsstörungen - Rotes Eis am Stil

Menstruationsstörungen – Ein Überblick

Menstruationsstörungen können sich auf unterschiedliche Weise äußern und verschiedene Ursachen haben. Auch wenn viele Frauen davon betroffen sind, heißt es nicht, dass Störungen im Zyklus „normal“ sind und wir sie einfach hinnehmen sollten.

Menstruationsstörungen

Ich lerne viele Frauen kennen, die Probleme mit ihrem Zyklus haben und habe auf vielfachen Wunsch hin einen Überblick über mögliche Störungen im Zyklus zusammengestellt. Es gibt auch einige Tipps, die dir gegebenenfalls helfen können, besser damit umzugehen oder deinen Körper zu unterstützen.

Generell spricht man von Menstruationsstörungen, wenn es zur Abweichung der normalen Blutungsdauer, Blutungsstärke und Blutungshäufigkeit kommt. Die Ursachen können sowohl organischer als auch psychischer Natur sein. Menstruationsstörungen zeigen generell hormonelle Dysbalancen an.

Bei einigen Störungen stehen konkretere Ursachen dabei, so wie ich sie in der Literatur vorgefunden habe. Bei diesen Angaben handelt es sich um etwaige Möglichkeiten, die im Einzelfall immer mit einem Arzt abgeklärt werden sollten. 

Amenorrhoe

Als Amenorrhoe bezeichnet man das Ausbleiben der Menstruationsblutung. Wenn die Regelblutung bis zum 17. Lebensjahr nicht eingesetzt hat, spricht man von einer primären Amenorrhoe, Ursachen können zum Beispiel funktionsunfähige Eierstöcke, Chromosomenstörungen, Störungen im Hypothalamus oder in der Hypophyse sein. Von einer sekundären Amenorrhoe spricht man, wenn die Regelblutung nach einem normal vorhandenen Zyklus länger als drei Monate ausbleibt. In der Schwangerschaft und in der Stillzeit ist dies normal. Andere Ursachen können sein Stress, Magersucht, Störungen im Regelkreis des Hypothalamus oder der Hypophyse.

Menorrhagie

Menorrhagie steht für eine verlängerte Blutung. Die Blutungsdauer besteht über sechs Tage und meistens ist die Blutungsstärke auch erhöht. Uteruspolypen, Myome, Endometriose und Gerinnungsstörungen können verlängerte Blutungen auslösen.

Brachymenorrhoe

Die Brachymenorrhoe steht für eine verkürzte Blutungsphase, die von einigen Stunden bis hin zu zweieinhalb Tagen dauern kann. Die Blutungstärke ist normal bis vermindert. Hier können u. a. Nachtarbeit, Fernreisen, Ovulationshemmer (Pille, Ring) sowie Störungen in der Gebärmutter und den Eierstöcken eine Rolle spielen.

Hypermenorrhoe

Eine zu starke Blutung wird als Hypermenorrhoe bezeichnet. Zu stark meint lt. Fachliteratur mehr als fünf Tampons oder Einlagen am Tag oder in Millilitern ausgedrückt mehr als 150 ml. Es handelt sich um ein ungefaires Maß. Im Schnitt verliert eine Frau pro Menstruation zwischen 50 und 150 ml Blut und Schleimhaut. Ursachen für eine starke Blutung können zum Beispiel Myome, chronische Entzündungen von Gebärmutter und Eierstöcken, Gerinnungsstörungen und die Spirale sein.

Polymenorrhoe

Bei unregelmäßigen Zyklen oder regelmäßig verkürzten Zyklen (unter 25 Tagen) spricht man von einer Polymenorrhoe. Hier kann eine verkürzte Phase vor oder nach dem Eisprung die Ursache sein.

Oligomenorrhoe

Das Gegenteil von Polymenorrhoe ist die Oligomenorrhoe. Der Zyklus ist verlängert (über 35 Tage), die Blutungsstärke kann normal, schwach oder stark sein. Ursache kann eine verlängerte Follikelreifungsphase sein, aber auch in der Pubertät oder in den Wechseljahren kann es zur Oligomenorrhoe kommen.

Von Zusatzblutungen spricht man bei Blutungen außerhalb des Zyklus. Dazu zählen Zwischenblutungen, die meist 1 – 2 Tage anhalten, die um den Eisprung herum nicht untypisch sind, die aber auch auf Polypen oder eine gestörte Gelbkörperfunktion hinweisen können. Außerdem gibt es die sogenannte Postkoitalblutung – eine Blutung unmittelbar nach dem Geschechtsverkehr. Das Blut ist hier im Gegensatz zum Menstruationsblut hellrot und die Mengen meist sehr gering. Es kann sich um kleine Verletzungen handeln, wenn der Sex etwas heftiger war oder die Vaginaschleimhaut trocken ist, kann aber auch ein Hinweise auf was Ernstes sein und sollte bei regemäßigen Vorkommen ärztlich abgeklärt werden.

Zum Thema Dysmenorrhoe – schmerzhafte Regelblutung – gibt es einen extra Artikel: Menstruationsschmerzen – Ursachen und Tipps

 

Menstruationsstörungen – das kannst du tun

Frauenärzt*in des Vertrauens

Wichtig ist natürlich ein Frauenarzt, dem du vertraust, mit dem du reden kannst und der dich und deine Bedürfnisse ernst nimmt. Ich habe lange gesucht, ehe ich meine Ärztin gefunden habe, die auch auf Naturheilmittel zurückgreift und sich sogar mit Hormon-Yoga auskennt. 

Heilpraktiker*in

Meiner Meinung nach ist auch eine Behandlung oder Beratung durch einen Heilpraktiker wichtig. Es gibt viele naturheilkundliche Möglichkeiten und Wege (Neuraltherapie, Ordnungstherapie, TCM, Physiotherapie…), Beschwerden auf sanfte Art und Weise zu lindern oder zu eliminieren und den Körper zurück in seine Kraft und seinen Fluss zu bringen.

Stress reduzieren oder vermeiden

Stress kann allerhand im Körper auslösen und uns langfristig richtig krank machen. Du solltest also immer ausreichend Ruhe- und Entspannungszeiten einplanen und so für Ausgleich sorgen. 

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Mineralstoffe

Sorge dafür, dass dein Körper ausreichend mit Mineralstoffen versorgt ist. Mit einer ausgewogenen Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Kernen kann einem das gelingen. Wenn du das Gefühl hast, nicht ausreichend versorgt zu sein, kannst du auch auf natürliche Präparate zurückgreifen, die deinen Körper mit der notwendigen Mineralstoffmenge für einen ausgewogenen Mineralstoffhaushalt versorgen.

Ausreichend Wasser trinken

Achte täglich auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Das unterstützt den Körper generell, seine Arbeit zu machen. Bei den Mengenangaben streiten sich die Experten. Im Schnitt 1,5, – 2 Liter über den Tag verteilt. Höre am besten auf dein Durstgefühl. Wenn du dazu neigst, das Trinken zu vergessen, stell dir am besten immer ein Glas Wasser oder eine Wasserflasche in deine Nähe. 

Verzicht auf Alkohol, Zigaretten & sonstige Gifte

Zudem empfiehlt sich der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten, ggf. auch den Koffeinkonsum einschränken, da dadurch die Aufnahme von Magnesium und Vitamin B vermindert werden kann.

Ein Magnesiummangel kann Krämpfe und Brustschmerzen vor und während der Menstruation fördern und besonders ein B6 Mangel kann Menstruationsbeschwerden begünstigen. Auch Milchprodukte können für einen Magnesiummangel verantwortlich sein, da das Kalzium in der Milch die Magnesiumresorption im Körper hemmt.

Ich selbst litt 20 Jahre unter Amenorrhoe, ohne dass es dafür einen erkennbaren Grund gegeben hat. Lange Zeit nahm ich die Pille, da sie von meinem damaligen Frauenarzt als einzige Möglichkeit angepriesen wurde. Aber mit Anfang 30 wollte ich einfach nicht mehr und habe mich nach Alternativen umgesehen.

Der Weg war mühsam, keine Frage. Aber ich habe es geschafft. Dank der Unterstützung von Hormonyoga und einer sehr kompetenten Heilpraktikerin habe ich jetzt wieder einen regelmäßigen Zyklus.

Damit will ich dir Mut machen, nicht aufzugeben und dich nicht abwimmeln zu lassen. Es gibt oft gute Alternativen und unterstützende Maßnahmen zu Pille & Co.

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