Wenn Eisen im Blut fehlt, leiden wir auch an einer Sauerstoffunterversorgung, da Eisen für den Sauerstofftransport im Körper zuständig ist. Das erklärt auch die Müdigkeit und die Abgeschlagenheit, die mit einem Eisenmangel Hand in Hand gehen. Aber fangen wir von vorne an.
Was ist Eisen eigentlich?
Eisen ist ein wichtiges lebensnotwendiges Spurenelement, was der Körper nicht selber herstellen kann. Eisen bindet Sauerstoff, den wir über die Lunge aufnehmen, in den roten Blutkörperchen. So wird der Sauerstoff über das Blut im ganzen Körper verteilt und in den Zellen für die Energiegewinnung genutzt.
Was hat ein Eisenmangel für Symptome?
Die typischen Symptome eines Eisenmangel sind Blässe (auch der Schleimhäute), Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme, struppige Haare, brüchige Nägel, Zungenbrennen und Risse in den Mundwinkeln. Auch Nervosität und Gereiztheit können sich verstärkt zeigen. Bei Kindern kann ein Eisenmangel zu Wachstumsstörungen und in der Schwangerschaft zu Komplikationen führen. Ein unbehandelter Eisenmangel führt zu Blutarmut (Anämie).
Eisenmangel kann zu Blutarmut führen
Eine Anämie (Blutarmut) hat weitreichende Folgen. Im Körper kann nicht mehr ausreichend Sauerstoff transprotiert werden, was zu einer Sauerstoffunterversorgung der Organe führt.
Atmung und Herzschlag werden schneller. Der Körper versucht so, den Sauerstoffmangel auszugleichen. Unter körperlicher Anstrengung kann es so zu Atemnot und Herzrasen kommen.
Mögliche Ursachen für einen Eisenmangel
Eisenmangel kann viele Ursachen haben. Eine häufige Ursache ist die falsche Ernährung. Viel Eisen ist in rotem Fleisch enthalten. Tierisches Eisen wird besser vom Körper aufgenommen, als pflanzliches. Veganer und Vegetarier sollten also darauf achten, ausreichend pflanzliche Lebensmittel mit hohem Eisengehalt in ihrem Speiseplan unterzubringen.
Dazu zählen zum Bespiel Linsen, Kichererbsen und Sojabohnen. Wichtig zu wissen ist, dass Milch- und Weizenprodukte sowie Kaffee und schwarzer Tee die Eisenaufnahme im Darm hemmen. Auch kurz vor oder kurz nach eisenhaltigen Mahlzeiten sollte man auf diese Produkte verzichten.
Frauen, die eine stärkere oder häufigere Menstruation (Hypermenorrhoe) haben, leiden sehr oft unter Eisenmangel. Eine Hypermenorrhoe kann besonders bei jungen Frauen, bei denen sich der Zyklus noch einpendelt und auch bei älteren Frauen in den Wechseljahren vorkommen, die aufgrund eines sinkenden Progesteronspiegels und einer damit einhergehenden relativen Östrogendominanz einen stärkeren Aufbau der Gebärmutterschleimhaut haben.
Betroffene Frauen verlieren auf diesem Wege meist so viel Blut und damit auch Eisen, dass der Eisenbedarf über die Nahrung nicht mehr gedeckt werden kann und sollten Eisen substituieren.
Auch Sportler gehören zur Eisenmangelrisikogruppe.
Sportler sind ebenfalls eine Eisenmangelrisikogruppe. Besonders beim Ausdauersport geht durch das Schwitzen und den vermehrten Muskelanspruch Eisen verloren.
Beim Sport zeigt sich ein Eisenmangel neben den oben genannten Symptomen durch Ausdauerschwäche und Leistungsknick trotz regelmäßiger Trainingseinheiten. Man baut trotz Training nicht mehr auf, sondern ab, wird schnell kurzatmig und kann seine Leistung nicht mehr halten.
Auch chronische Entzündungen des Darms oder Tumorwachstum können für einen Eisenmangel verantwortlich sein. Darmerkrankungen oder eine Unverträglichkeit sorgen dafür, dass zu wenig Eisen aus der Nahrung über die Darmschleimhaut aufgenommen wird, Tumore verbrauchen Eisen und entziehen es dem Körper.
Der Körper versucht in der Regel, Krankheiten und Tumorzellen „auszuhungern“. Er schiebt das verbliebene Eisen aus dem Blut in die Speicher und vermindert die Eisenaufnahme im Darm.
So werden kranke Zellen zwar nicht mehr ernährt, aber es steht auch für die Bildung neuer gesunder roter Blutkörperchen nicht mehr genug Eisen zur Verfügung, was langfristig zu einer Blutarmut führt.
Hast du einen Eisenmangel?
Wenn du unter den oben genannten Symptomen leidest, kann es sich um einen Eisenmangel handeln. Die Untersuchung und Blutabnahme durch einen Arzt sind erforderlich, um die Verdachtsdiagnose Eisenmangel zu bestätigen. Es gibt verschiedene Werte, die im Labor im Blut gemessen werden können:
- der Eisenwert in den Speichern (Serum-Ferritin)
- der Eisenwert im Blut (Serum-Eisen)
- der Wert des Eisentransporters (Transferrin)
- die Konzentration des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin, Hb-Wert)
- der Entzündungswert (CRP)
Serum-Ferritin
Der Wert des Serum-Ferritins, der Auskunft über den Füllungszustand der Eisenspeicher liefert, ist der im Mittelpunkt stehende Laborwert. So kann der Arzt feststellen, ob und wie stark die Eisenspeicher gefüllt sind.
Wenn der Körper gerade einen Infekt durchmacht oder akute oder chronische Krankheiten vorliegen, kann der Serum-Ferritin-Wert fälschlicherweise normal oder hoch sein. Auskunft über mögliche Entzündungsprozesse im Körper gibt der CRP-Wert (C-reaktivies Protein).
Serum-Eisen
Der Eisenwert im Blut, das so genannte Serum-Eisen, lässt sich auch messen. Dieser Wert hat aber nicht so viel Aussagekraft, da er auf Nahrungsmittel reagiert und stündlich schwanken kann, je nachdem, was man gerade gegessen hat.
Transferrin
Das Transferrin ist der Eisentransporter, den man sich wie kleine Busse vorstellen kann, die mit Eisen beladen sind und so von Zelle zu Zelle fahren, um den Körper mit Eisen zu versorgen. Der Wert allein ist nicht sehr aussagekräftig, hilft aber, zu einer Diagnose zu kommen. Bei einem Eisenmangel ist der Transferrinwert erhöht.
Hämoglobin
Außerdem kann man die Konzentration des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin ermitteln. Hämoglobin ist der eisenhaltige Proteinkomplex, der in den roten Blutkörperchen Sauerstoff bindet und transportiert und dem Blut seine rote Farbe verleiht. Bei einem Eisenmangel und auch bei einer Blutarmut (Anämie) ist der Wert erniedrigt. Er sagt aber nichts über den Zustand der Eisenspeicher aus.
Mit regelmäßigen Check ups bist du auf der sicheren Seite.
Regelmäßige Check ups & richtige Einnahme
Meiner persönlichen Erfahrung nach ist es ratsam, die Eisenwerte regelmäßig checken zu lassen. Ich muss meine Eisenspeicher ein bis zwei Mal im Jahr auffüllen und Eisen supplementieren.
Es gibt inzwischen viele gut verträgliche Präparate. Am besten das Eisen mit Vitamin C einnehmen, dann wird es besser vom Körper aufgenommen.
Wichtig ist, dass du wie oben erwähnst, keinen Kaffee oder schwarzen Tee, keine Milch- oder Getreideprodukte, insbesondere Weizen, vor oder nach der Einnahme konsumierst, damit das Eisen bestmöglich aufgenommen werden kann und dein Körper möglichst viel davon hat.
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