Kaffee macht nicht nur wach, er beeinflusst auch unsere Hormone und kann sich negativ auf das hormonelle Gleichgewicht auswirken. Warum das so ist und was es für tolle Alternativen zu Kaffee gibt, erfährst du in diesem Artikel.
Ein Tag ohne Kaffee ist für viele undenkbar. So war es auch bei mir lange Zeit. Mitunter hatte ich das Gefühl, gar nicht in den Tag starten zu können, bevor ich nicht meinen „Koffein-Shot“ hatte. Dass mich dieser eher unruhig und nervös, statt wach und klar machte, konnte ich lange Zeit nicht differenzieren. Dass meine Schlafqualität extrem unter meinem Kaffeekonsum litt, ist mir auch erst bewusst geworden, als ich anfing, ganz auf Kaffee zu verzichten.
Und nun ja, Mädels, für unseren Hormonhaushalt ist Kaffee auch nicht immer die beste Wahl. Dazu später mehr.
Bei hormonellen Dysbalancen ist Kaffee nicht die beste Wahl.
Ich war definitiv ein richtiger Kaffee-Junkie. Eine Magenschleimhautentzündung zwang mit damals in die Knie. Medikamente wollte ich keine nehmen. Stattdessen fing ich an, meine Ernährung umzustellen und mir meinen geliebten Café Latte zu verkneifen. Kaffee an sich ist zwar basenbildend im Körper, regt aber die Salzsäureproduktion im Magen an. An dieser Stelle wirkt Kaffee also durchaus säurebildend und kann unter Umständen Sodbrennen auslösen.
KAFFEE ENTHÄLT CHLOROGENSÄURE
Zudem enthält Kaffee Chlorogensäure, die sich auch im Stoffwechsel mit einer Säurewirkung bemerkbar macht. Kaffee enthält wie Tee und Kakao auch Purine, die zu Harnsäure abgebaut werden. Bei moderaten Verzehrmengen scheint dies allerdings keinen Einfluss auf den Harnsäuregehalt im Blut zu haben.
Meine Magenschleimhaut hat sich super schnell regeneriert. Und jeder Kaffeeliebhaber kann sich sicher vorstellen, wie sehr ich mir meine erste Tasse herbeigesehnt habe. Sie war mega lecker, gar keine Frage. Aber ich bekam sofort Bauchschmerzen, hatte Herzrasen und eine schlaflose Nacht. Ja, ich bin wirklich sehr sensibel 😉
Zunächst stieg ich auf die entkoffeinierte Variante um – viele von euch schlagen jetzt wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen „reines Kunstprodukt“! Ich weiß, ich weiß. Aber ich mag den Geschmack einfach so, so gerne. Mein Magen reagierte immer noch nervös. Klar. Säureanregend ist auch die Variante ohne Koffein.
Inzwischen bin ich tatsächlich die meiste Zeit des Jahres kaffeefrei. Ausnahmen sind erlaubt, wenn ich richtig Lust drauf habe und es die koffeinfreie Variante gibt. Denn mein koffeinfreier Schlaf ist mir heilig.
Natürlich hat die Kaffeebohne auch viel Positives zu bieten. So wird ihr nachgesagt, dass sich ein regelmäßiger, moderater Kaffeekonsum vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt und sich positiv auf die Lebergesundheit auswirken kann. Außerdem wird vermutet, dass Kaffee das Risiko minimiert, an Parkinson, Diabetes, Demenz und Depressionen zu erkranken.
Kaffee ist also per se nicht schlecht. Wie immer gilt wohl, die Dosis macht das Gift. Für Frauen mit hormonellen Dysbalancen oder Amenorrhö (dem ausbleiben der Periode) gilt aber: einfach mal eine Weile auf das Heißgetränk verzichten!
VIER GRÜNDE, WARUM KAFFEE UNSERE HORMONELLE BALANCE STÖREN KANN
- Durch die anregende Wirkung von koffeinhaltigem Kaffee wird die Cortisol-Ausschüttung aus der Nebennierenrinde begünstigt. Cortisol (unser Stresshormon) ist ein lebenswichtiges Hormon, jedoch wirkt sich ein zu hoher Cortisolspiegel auf Dauer immer negativ auf unseren Organismus und unseren weiblichen Zyklus aus. Die Stressregulation geht für den Körper immer vor, andere Abläufe werden vernachlässigt.
- Kaffee hemmt die Aufnahme von Mikronährstoffen, insbesondere Eisen. Das gilt auch für die koffeinfreie Variante. Es ist nämlich nicht das Koffein allein dafür verantwortlich, sondern auch sogenannte Polyphenole und Tannine, die die Eisenresorption insbesondere aus pflanzlicher Nahrung um ein vielfaches verringern. Auch Kakao und Tee können sich, direkt zur Mahlzeit konsumiert, so negativ auf die Eisenaufnahme auswirken.
- Größere Mengen koffeinhaltiger Kaffee fördert auch die Ausscheidung von Kalzium und Magnesium, was sich wiederum negativ auf die Knochendichte auswirken und somit das Osteoporose-Risiko erhöhen kann. Gerade bei Frauen mit unregelmäßiger oder gar keiner Periode ist durch den Östrogenmangel die Osteoporose-Gefahr hoch, da der Körper Östrogen braucht, um Kalzium in die Knochen einzubauen.
- Koffein kann Tiefschlafphasen bzw. die Schlaf-Wach-Hormone stark beeinflussen und wird so zum absoluten Energieräuber. Wir sind dann am Morgen ganz gerädert und was gibt es als vermeintlichen Wachmacher? Richtig – einen Kaffee. Ein Teufelskreis, der sich negativ auf alle Lebensbereiche und auch auf den weiblichen Zyklus auswirken kann.
Frauen mit Zyklusbeschwerden empfehle ich immer, eine Weile auf Kaffee zu verzichten.
DER VERZICHT AUF KAFFEE – SO GELINGT DIE UMSTELLUNG
Du bist Kaffee-Junkie und möchtest eine Weile auf Kaffee verzichten? Glückwunsch, der erste Schritt – nämlich den Versichtsentschluss zu fassen – ist bereits getan. Als ich damals aufhörte, Kaffee zu trinken, hat mir zwar auch das Koffein gefehlt, was anfänglich mit Kopfweh einherging, aber hauptsächlich fehlte mir ein Teil meiner Morgenroutine: Das entspannte in den Tag starten mit einem leckeren Heißgetränk. Und genau dieses Gefühl kannst du dir ganz einfach zurückholen. Es gibt so viele tolle Alternativen, die teilweise auch angenehm wach machen, ohne aufzuputschen oder das System zu reizen.
3 TOLLE KAFFEE-ALTERNATIVEN FÜR DEINE MORGENROUTINE
Pic: unsplash
Matcha
Matcha heißt übersetzt pulverisierter Grüner Tee. Beim Matcha werden die ganzen Blätter zur Herstellung des Pulvers verwendet. Du nimmst also die Nährstoffe des ganzen Blattes und damit sehr viele Antioxidantien auf. Auch Matcha enthält Koffein, allerdings verstoffwechselt der Körper das Koffein des Tees anders als das Koffein im Kaffee. Das Koffein im Kaffee gelangt sehr schnell ins Blut. Das Koffein in Matcha bindet sich an Catechine (wichtige Pflanzenstoffe im grünen Tee). Die Catechine werden nach und nach abgebaut und das Koffein so über einen längeren Zeitraum peux à peux freigegeben.
Matcha ist reich an Antioxidantien und kann vor Zellschäden durch freie Radikale schützen. Matcha schärft außerdem den Fokus und die Konzentration und kann sich durch den Koffeingehalt positiv auf die körperliche Leistung auswirken.
Mein Rezept für Matcha Latte mit Mandelmilch
Zubereitung: 1 Teelöffel Matchapulver* mit 150 ml 70 Grad heißem Wasser aufgießen, mit einem Matchabesen* schaumig aufschlagen (gelingt am besten in einer Tasse mit größerem Durchmesser) und 100 ml erwärmte und aufgeschäumte Mandelmilch hinzugeben.
Kurkuma-Latte aka Goldene Milch
Kurkuma – der gelbe Ingwer kann so einiges. Seine Inhaltsstoffe regen die Gallenproduktion und die Fettverdauung an, und sollen entzündungshemmende Wirkung haben. Kurkuma hilft außerdem bei Magenbeschwerden. Alles über die goldene Milch und mein Rezept für selbstgemachte Kurkuma-Paste findest du hier.
Moon Brew*
Moon Brew besteht aus Vitalpilzen (die haben mich schon während meiner Heilpraktikerausbildung begeistert), Kakao und ayurvedischen Gewürzen. Diese wirklich feine und leckere Komposition liefert nachhaltig Energie ohne aufzuputschen oder unruhig zu machen und stärkt gleichzeitig das Immunsystem. Die Zutaten sind zu 100% natürlich. Hier erfährst du mehr über Moon Brew.
Wenn du Moon Brew ausprobieren oder nachbestellen möchtest, habe ich einen Rabattcode für dich. Einfach bei deiner Bestellung natuerlich_weiblich15 eingeben und 15% sparen.
Mein Lieblings-Moon-Brew-Rezept
Zubereitung: 1 Esslöffel Moon Brew Pulver mit 100 ml kochendem Wasser übergießen, gut verrühren, zwei Minuten ziehen lassen und mit 100 ml aufgeschäumter Hafermilch servieren.
WICHTIGER HINWEIS FÜR ALLE, DIE EISEN SUBSTITUIEREN ODER DIE EISENAUFNAHME AUS MAHLZEITEN STEIGERN WOLLEN
Kaffee (auch entkoffeinierter), Tee und Kakao können die Aufnahme von Eisen hemmen oder um ein vielfaches verringern. Ich empfehle, Eisenpräparate eine Stunde vor oder zwei Stunden nach dem favorisierten Heißgetränk einzunehmen, damit der Körper die optimale Eisenausbeute bekommt.
Auch Lebensmittel können die Eisenaufnahme negativ beeinflussen, zum Beispiel Getreide. Ich leide, wie viele andere Frauen auch, häufig unter Eisenmangel und substituiere 1 – 2 x im Jahr über 1 – 2 Monate. Ich nehme die Eisentablette dann gleich morgens auf nüchternen zusammen mit einem Teelöffel in Wasser aufgelöstes Hagebuttenpulver*. Hagebuttenpulver ist reich an Vitamin C, verbessert so die Eisenaufnahme und reizt meinen sonst sehr empfindlichen Magen nicht.
Wem Eisentabletten auf den Magen schlagen, empfehle ich die Einnahme mit etwas Vitamin C etwa zwei Stunden nach einer Mahlzeit. Bevor substituierst wird, sollte Rücksprache mit einer HeilprakterIn oder ÄrztIn gehalten werden und der Eisenwert bestimmt werden. Denn auch ein zu hoher Eisenspiegel birgt unangenehme Folgen und gesundheitliche Risiken.
Hier erfährst du mehr zum Thema Eisenmangel und seinen Folgen.
Wer generell zu einem niedrigen Eisenspiegel neigt und sich vegan ernährt, dem kann es helfen, Heißgetränke eine Stunde vor der Mahlzeit zu konsumieren, da Kaffee, Tee und Kakao insbesondere die Resorption von Eisen in pflanzlichen Nahrungsmitteln hemmen können.
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